27.11.2019
Der Film erfreute sich auch in Aachen großer Beliebtheit
Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments haben in ihrer heutigen Plenarsitzung in Straßburg den diesjährigen Gewinner des Lux-Filmpreises gekürt: Der Film „GOTT EXISTIERT, IHR NAME IST PETRUNYA“ der nordmazedonischen Regisseurin Teona Strugar Mitevska erhält die begehrte Auszeichnung, die in diesem Jahr bereits zum dreizehnten Mal vom Europäischen Parlament verliehen wird.
GOTT EXISTRIERT, IHR NAME IST PETRUNYA erzählt die Geschichte einer jungen Frau in Nordmazedonien, die per Zufall in ein religiöses Fest hineingerät, bei dem junge Männer darum wetteifern, ein von einem Priester in ein Fluss geworfenes Kreuz zu bergen. Petrunya taucht spontan ins Wasser und greift als erste das Kreuz. Doch damit löst sie in ihrem Ort einiges an Verwirrung und Entsetzen aus, denn die Teilnahme ist eigentlich Männern vorbehalten. Es folgt ein Verhör auf der Polizeistation, bei dem sich Petrunya gegen Kirche und Polizei behaupten muss.
„Mit dem Lux-Filmpreis werden herausragende europäische Filme ausgezeichnet und einem breiten Publikum über Grenzen hinweg zugänglich gemacht. Der diesjährige Gewinner „Gott existiert, ihr Name ist Petrunya“, der beim europäischen Filmsonntag in Aachen vergangene Woche den zweiten Platz belegt hat, ist ein packender Film, der das Zeug hat, das europäische Publikum zu begeistern. Regisseurin Teona Strugar Mitevska inszeniert auf beeindruckende und bewegende Art und Weise die Geschichte einer mutigen jungen Frau, die sich gegen traditionelle Rollenbilder und männliche Dominanz stellt“, erklärt Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments und Vorsitzende des Ausschusses für Kultur und Bildung.
Der diesjährige Preisträger konnte sich im Finale gegen die Filme WER TÖTETE DAG HAMMARSKJÖLD? (Mads Brügger), einem Dokumentarfilm über den ungeklärten Tod des UN-Generalsekretärs Dag Hammarskjöld, und gegen THE REALM (Rodrigo Sorogoyen), einem politischen Thriller über Korruption in der Welt der Politik, durchsetzen.
Das Aachener Publikum hatte bereits vergangene Woche Gelegenheit, sich von den drei Finalistenfilmen zu überzeugen. Rund 120 begeisterte Zuschauer haben am 17. November im CAPITOL Kino am Europäischen Filmsonntag teilgenommen, bei dem alle drei Filme in Originalfassung und mit deutscher Untertitelung gezeigt wurden. Im Anschluss an die Vorführung konnte das interessierte Kinopublikum über seinen Favoriten absimmen. Hier landete GOTT EXISTIERT, IHR NAME IST PETRUNYA allerdings nur auf dem zweiten Platz hinter WER TÖTETE DAG HAMMARSKJÖLD?.
Hintergrund
Mit dem LUX-Filmpreis zeichnet das Europäische Parlament seit 2007 jährlich einen Film aus, der auf besondere Weise das europäische Publikum berührt und mit Blick auf die aktuellen sozialen und politischen Herausforderungen in Europa zum Nachdenken anregt. Eine 21-köpfige Fachjury wählt unter allen Teilnehmern zehn Filme für die offizielle Auswahl und schließlich drei Filme ins Finale des Wettbewerbs. Die drei Finalisten-Filme werden in allen 24 Amtssprachen der EU untertitelt und im Zuge der „LUX Film Days“ in den 28 EU-Mitgliedstaaten gezeigt. Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments stimmen schließlich über den Gewinner des LUX-Filmpreises ab und zeichnen diesen im Rahmen einer Plenartagung in Straßburg aus. Der Film, der den LUX-Filmpreis erhält, wird auch für hör- und sehbehinderte Menschen produziert und beim internationalen Vertrieb unterstützt.