Zuhause, in Geschäften und Restaurants, in der Landwirtschaft und bei der Lebensmittelverarbeitung – jährlich werden Schätzungen zufolge in der EU 88 Millionen Tonnen Lebensmittel entlang der gesamten Versorgungs- und Verbrauchskette verschwendet. Dies entspricht einer Menge von 173 Kilogramm pro Person. Hauptverursacher der Lebensmittelverschwendung sind die Haushalte mit 53 Prozent und die verarbeitende Industrie mit 19 Prozent. Wir leben in Europa in einer der wohlhabendsten und wirtschaftlich stärksten Gemeinschaften der Welt. Ich halte es daher für unsere moralische und politische Pflicht, die hohen Mengen an Lebensmittelverschwendung zu reduzieren. Schließlich leiden an vielen Orten dieser Welt Millionen Menschen an Unterernährung. Was unternimmt also das EU-Parlament? In dem am 16. Mai 2017 angenommenen Initiativbericht schlagen wir Abgeordnete Maßnahmen vor, um die verschwendeten Lebensmittel bis 2030 um 50 Prozent zu verringern. Damit bekräftigen wir nochmals das Ziel, das wir bereits im Rahmen des Abfallpakets, über das wir im März-Plenum abgestimmt haben, gesetzt haben. Der Bericht sieht beispielsweise vor, Lebensmittelspenden zu erleichtern. Darüber hinaus fordern wir Lösungen, um die Verwirrung unter Verbrauchern rund um die Kennzeichnung „mindestens haltbar bis“ und „zu verbrauchen bis“ zu beenden. Eine Eurobarometer-Umfrage zeigte, dass die Bedeutung der Haltbarkeitsangaben bei Lebensmitteln nur unzureichend verstanden wird.