Smartphones, Drucker oder Kaffeemaschinen – Elektrogeräte werden heutzutage schon nach wenigen Jahren ersetzt. In der Folge entstehen tonnenweise schwer verwertbare Abfälle. Die meisten Verbraucher kaufen alle ein bis vier Jahre neue Geräte. Denn die alten Elektrogeräte gelten schnell als unreparierbar und veraltet und werden schließlich weggeschmissen.
Um die Verschwendung von Energie sowie Rohstoffen zu reduzieren, schlägt das Europäische Parlament in seiner heute im Plenum verabschiedeten nichtlegislativen Entschließung verschiedene Maßnahmen für die längere Lebensdauer von Verbraucherprodukten vor. In der Entschließung fordern die Abgeordneten, gegen die geplante Obsoleszenz von Herstellern vorzugehen und Mindestkriterien für die Beständigkeit von Produkten einzuführen. Darüber hinaus legen sie den EU-Mitgliedstaaten nahe, Anreize für die Produktion langlebiger und reparierbarer Produkte zu schaffen sowie Reparaturen und Verkäufe aus zweiter Hand zu fördern.
Laut einer Eurobarometer-Umfrage von Juni 2014 würden 77 % der Verbraucher in der EU lieber versuchen, ein defektes Gerät zu reparieren, als ein neues Produkt zu kaufen. Unsere Produkte in Europa sollten im Sinne unserer Verbraucher robust, hochwertig, leicht reparierbar und nachrüstbar sein. Als Europäisches Parlament schlagen wir daher auch vor, dass wesentliche Bestandteile wie Batterien nicht fest in Produkte eingebaut werden, außer, wenn dies aus Sicherheitsgründen notwendig ist. Wichtige Ersatzteile sollten zudem verfügbar sein und zwar zu einem Preis, der der Produktart und seiner Lebensdauer entspricht.
In der Entschließung des Europäischen Parlaments sprechen sich die Abgeordneten darüber hinaus dafür aus, Verbraucher besser über die Haltbarkeit von Produkten zu unterrichten. Der Preis eines Produktes hat einen großen Einfluss auf die Kaufentscheidung eines Verbrauchers. In der Regel entscheiden sich Verbraucher für das günstigere Produkt, wenn sie nichts über die Lebensdauer der Produkte wissen. Hier muss der Verbraucher besser informiert und mehr Transparenz geschaffen werden.
Im März dieses Jahres haben die Abgeordneten des Europäischen Parlaments bereits ein ehrgeiziges Kreislaufwirtschaftspaket zur sinnvollen und nachhaltigen Nutzung von Abfallprodukten beschlossen. Damit hat das EU-Parlament die Forderung nach einer echten Kreislaufwirtschaft unterstützt, die den gesamten Lebenszyklus der Produkte abdeckt. Nur wenn es uns gelingt, auch die Ressourcennutzung, die Herstellung, den Verbrauch und die Verwertung von Produkten zu ändern und effektiver zu gestalten sowie einen nachhaltigeren und umweltbewussteren Ansatz für deren Nutzung zu schaffen, werden wir von den Vorteilen einer Kreislaufwirtschaft maßgeblich profitieren können.