Meine Delegationen im Europäischen Parlament
Neben der Ausschussarbeit engagieren sich die Abgeordneten des Europäischen Parlament auch in Delegationen. Derzeit gibt es 44 Delegationen, in denen die Beziehungen zu den Parlamenten in Drittländern gepflegt und Informationen ausgetauscht werden. Die Tätigkeiten der Delegationen sollen auch die Werte, auf denen die Europäische Union beruht, namentlich die Grundsätze der Freiheit, der Demokratie, der Achtung der Menschenrechte und Grundfreiheiten sowie der Rechtsstaatlichkeit (Artikel 6 des Vertrags über die Europäische Union) in Drittstaaten fördern.
Ich engagiere mich in der neuen Legislaturperiode (2019-2024) auch weiterhin in der Delegation für die Beziehungen zu Südafrika.
Darüber hinaus arbeite ich in der Delegation für die Beziehungen zum Panafrikanischen Parlament mit.
Südafrika
Die interparlamentarischen Beziehungen zwischen der EU und Südafrika spielen insbesondere seit dem Ende der Apartheid eine wichtige Rolle. Während der Apartheid waren diese Beziehungen zwar eingefroren, allerdings unterstützte das Europäische Parlament die Widerstandsbewegung und bekundete so seine Solidarität.Als Südafrika im Jahr 1994 zu einer demokratischen Ordnung überging, richtete das Europäische Parlament eine Delegation für die Beziehungen zu Südafrika ein. Seitdem wurden die Beziehungen zwischen den Parlamenten beider Staaten weiter gestärkt. Jedes Jahr werden nun zwei interparlamentarische Treffen organisiert, welche abwechselnd in Europa und in Südafrika stattfinden. Im Mai 2007 haben die EU und Südafrika außerdem eine strategische Partnerschaft beschlossen, welche die Freiheit, den Frieden, die Sicherheit und die Stabilität in Afrika fördern und eine engere Zusammenarbeit der beiden Partner auf regionaler, kontinentaler und weltweiter Ebene ermöglichen soll.
Panafrika
Die Beziehungen der EU zu Afrika und der Afrikanischen Union stehen an einem Scheideweg. Entwicklungsfragen, Handel, Investitionen, Schaffung von Arbeitsplätzen, Klimawandel, demographische Fragen, Sicherheitsmanagement, Globalisierung und Migration sind nur einige der gemeinsamen Herausforderungen, die von einer engeren Zusammenarbeit zwischen den beiden Kontinenten profitieren könnten.
Im Jahr 2007 verabschiedeten Afrika und die EU eine Gemeinsame Afrika-EU-Strategie (JAES), um den Weg für die Festlegung gemeinsamer Prioritäten zu ebnen. Auf den Afrika-EU-Gipfeln der Staats- und Regierungschefs, die alle drei Jahre zusammenkommen, wurden Fahrpläne ausgearbeitet, um die Umsetzung der Ziele zu steuern.
Die auf dem 5. Gipfel der Afrikanischen Union und der Europäischen Union vom November 2017 in Abidjan gemeinsam eingegangenen Verpflichtungen zielen darauf ab, die Zusammenarbeit weiter auszubauen.
Im Dezember 2020 kam es zu politischen Einigung zum Abschluss des Cotonou-Nachfolgeabkommens. Um in Kraft treten zu können, muss das Abkommen von einer Mindestauswahl und -zahl von Vertragsparteien geschlossen oder ratifiziert werden. Obwohl eine politische Einigung erzielt wurde, wird die Laufzeit des Cotonou-Abkommens bis zum 30. November 2021 verlängert werden, sofern das neue Abkommen nicht vor diesem Zeitpunkt in Kraft tritt oder vorläufig angewandt wird.
Zusätzlich zu unseren Delegationssitzungen im Europäischen Parlament nehmen wir jedes Jahr an einer der beiden Sitzungen des Panafrikanischen Parlaments in Midrand, Südafrika, teil.