Pressemitteilung: 612 Millionen Euro EU-Hilfen für die Flutkatastrophen in Deutschland

Das Europäische Parlament hat heute EU-Hilfen in Höhe von 720 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds auf den Weg gebracht. Mit dem Paket sollen Deutschland, Belgien, die Niederlande, Österreich und Luxemburg nach den Flutkatastrophen im Sommer 2021 sowie Spanien und Griechenland nach den Vulkanausbrüchen und Erdbeben unterstützt werden.

Sabine Verheyen, Mitglied des Europäischen Parlaments für die Region Aachen betont: „Die Folgen der Flutkatastrophe im Juli 2021 haben uns mehr als eineinhalb Jahre später an vielen Stellen in der Region immer noch fest im Griff. Das Hochwasser zerstörte Städte und Dörfer, private Häuser und Betriebe, Schulen und Krankenhäuser und auch Menschenleben hatten wir in dieser furchtbaren Flut zu beklagen. Bis heute kämpfen Familien und Unternehmen um ihre Existenz trotz der Soforthilfen und Wiederaufbaumaßnahmen. Viele von Ihnen waren gezwungen bei null anzufangen und sind auch weiterhin auf unsere Unterstützung angewiesen.

Durch den unermüdlichen Einsatz der unzähligen Helferinnen und Helfer vor Ort wurde im vergangenen Jahr Großes geleistet und viele wichtigen Schritte sind bereits gegangen. Mit der heute beschlossenen EU-Hilfe setzen wir ein Zeichen der Solidarität mit den Menschen vor Ort. Von den insgesamt 720 Millionen Euro aus dem EU-Solidaritätsfonds werden 85 Prozent in Deutschland und damit auch in unserer Region ankommen. Das schafft Zuversicht und Hoffnung auf einen vollständigen Wiederaufbau.

Die EU-Hilfen werden einen wichtigen Beitrag in unserer Region leisten, doch auch ein kritischer Blick aus der Perspektive der Menschen hier bei uns muss erlaubt sein. Die Krisenreaktion der Europäischen Union muss an Flexibilität und Geschwindigkeit gewinnen. Dass die Hilfen erst 17 Monate nach der Flutkatastrophe auf den Weg gebracht sind, zeigt einmal mehr, dass der EU-Solidaritätsfonds überarbeitet werden muss. Es ist sicher, dass die Naturkatastrophen in den kommenden Jahren häufiger vorkommen werden, und gerade deshalb bedarf es einer Anpassung der Solidaritätsinstrumente auf der europäischen Ebene.“

Hintergrund
Der EU-Solidaritätsfonds wurde als Reaktion auf die schweren Überschwemmungen in Mitteleuropa im Sommer 2002 eingerichtet. Seitdem wurde er bei 100 Katastrophen in Anspruch genommen, die eine Reihe unterschiedlicher Katastrophen wie Überschwemmungen, Waldbrände, Erdbeben, Stürme und Dürren umfassten. Der Fonds wurde auch für 20 Maßnahmen als Reaktion auf Notfälle im Bereich der öffentlichen Gesundheit mobilisiert. Bisher wurden 28 verschiedene europäische Länder mit über 7 Mrd. EUR unterstützt.

>> Hier finden Sie die Pressemitteilung als PDF-Form.

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