Energiesicherheit nach dem Angriffskrieg: Europa beendet russische Gasimporte
In dieser Woche stimmte das Europäische Parlament über die Trilog-Einigung vom 3. Dezember 2025 zum endgültigen Ausstieg aus russischem Gas ab. Die Einigung zwischen den europäischen Co-Gesetzgebern stärkt die Energiesicherheit Europas und verringert strategische Abhängigkeiten.
Seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ist deutlich, dass Energieabhängigkeit niemals wieder zu einem geopolitischen Risiko werden darf. Mit der neuen Regelung schafft Europa deshalb einen verbindlichen Rahmen, um die Einfuhren von russischem Erdgas schrittweise und vollständig zu beenden.
Die Vereinbarung sieht einen rechtlich bindenden Ausstieg aus russischem LNG bis Ende 2026 und aus Pipelinegas bis Herbst 2027 vor. Damit der Ausstieg wirksam und manipulationssicher ist, werden strenge Herkunftskontrollen und ein umfassendes Monitoring eingeführt, um indirekte Lieferwege und mögliche Umgehungsstrategien frühzeitig aufzudecken und zu unterbinden. Damit reagiert die EU auch auf die wachsende Nutzung sogenannter Schattenflotten, die russisches LNG über verschleierte Routen in internationale Märkte bringen. Die neuen Nachweis- und Kontrollmechanismen sorgen dafür, dass solche intransparenten Lieferketten in Europa keine Schlupflöcher finden und die Integrität des europäischen Energiemarktes gewahrt bleibt. Gleichzeitig wird durch klare und harmonisierte Sanktionen sichergestellt, dass Verstöße gegen die Vorgaben ernsthaft geahndet werden können.
Europa bleibt offen für verlässliche Partner, während der neue Rechtsrahmen unnötige Bürokratie vermeidet und die Diversifizierung der Gasversorgung nicht behindert. Zugleich müssen alle Mitgliedstaaten nationale Pläne zur schrittweisen Reduzierung ihrer Abhängigkeit vorlegen, was die Planungssicherheit und die Resilienz des Binnenmarkts stärkt.
Dieser Schritt ist eine energiepolitische Entscheidung mit sicherheitspolitischen Folgen. Er ist ein klares Bekenntnis zur Unterstützung der Ukraine und zu einer Union, die ihre strategischen Interessen verteidigt. Europa reduziert damit gezielt Abhängigkeiten bei seiner Energieversorgung. Umso bedauerlicher sind daher die Ankündigungen Ungarns und der Slowakei, gegen die Entscheidung juristisch vorgehen zu wollen.
