Allgemein
Kreativ, klug, europäisch: Das sind die Gewinnerinnen und Gewinner
Was mich in den vergangenen Wochen nochmal ganz besonders beeindruckt hat? Die Beiträge zu unserem Ideen-Wettbewerb „Deine Stimme für Europa“. Ob Podcast, Essay, Präsentation, Graphic Novel oder Kunstprojekt – die Einreichungen waren klug, kreativ und voller Gespür für die Fragen, die junge Menschen heute bewegen.
Misstrauensvotum krachend gescheitert
Der Versuch der extremen Rechten, Ursula von der Leyen und ihre Kommission per Misstrauensantrag zu stürzen, ist heute krachend gescheitert. Mit 360 Nein-Stimmen, 175 Ja-Stimmen und 18 Enthaltungen verfehlte der Antrag im Europäischen Parlament klar die nötige Zweidrittelmehrheit – und damit jede politische Glaubwürdigkeit.
Endometriose: Millionen betroffen, zu lange nicht ernst genommen
Sie ist weitverbreitet, beeinträchtigt die Lebensqualität vieler Frauen – und wird dennoch häufig spät oder gar nicht erkannt. Endometriose betrifft rund jede zehnte Frau im gebärfähigen Alter: rund 14 Millionen in der EU, weltweit sogar 190 Millionen. Die Erkrankung ist chronisch, schmerzhaft und oft entkräftend – doch in Medizin, Forschung und Versorgung blieb sie über viele Jahre ein blinder Fleck.
Strategisch statt kleinteilig – der nächste MFR entscheidet über Europas Handlungsfähigkeit
Ob Studienaufenthalte mit Erasmus+, satellitengestützte Katastrophenhilfe oder Investitionen in ländliche Räume: Ohne den Mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) geht in Europa nichts. Der aktuelle MFR 2021–2027 bildet mit einem Gesamtvolumen von knapp 1,21 Billionen Euro die finanzielle Grundlage aller EU-Programme – von der Agrarförderung über die Außenpolitik bis zur Entwicklungshilfe. Das entspricht rund einem Prozent der europäischen Wirtschaftsleistung. Damit ist der MFR nicht nur ein Haushalt, sondern eines der größten strategischen Investitionsinstrumente unseres Kontinents.
Wo Medienfreiheit bröckelt, wankt die Demokratie. Das werden wir nicht zulassen
Als der European Media Freedom Act im September 2022 vorgestellt wurde, war die Begeisterung groß. Ein europäisches Gesetz, das journalistische Unabhängigkeit sichern soll – längst überfällig. Doch heute, kurz vor seinem Inkrafttreten am 8. August 2025, ist von dieser Aufbruchsstimmung in manchen Mitgliedstaaten wenig übrig. Statt klarer Umsetzung erleben wir vielerorts wieder das alte Muster: Es wird gefeiert, was auf dem Papier steht – und geschwiegen, wenn es konkret wird.
Ich sage deutlich: Das reicht nicht!
Willkommen, Bulgarien, in der Eurozone
Ob beim Tanken am Schwarzen Meer, beim Kaffee in Sofia oder beim Souvenirkauf im Rhodopen-Gebirge: Ab dem 1. Januar 2026 zahlen Urlauberinnen und Urlauber in Bulgarien mit dem Euro. Für Reisende wird damit vieles einfacher: keine Gebühren, keine fragwürdigen Umrechnungstricks an Wechselstuben, kein Blick mehr auf tagesaktuelle Kursverluste bei Onlinebuchungen. Auch Preisvergleiche werden transparenter – für Urlauber, aber auch für bulgarische Verbraucherinnen und Verbraucher selbst.
Gaspreise senken, Versorgung sichern: Neue Spielräume für Europas Energiesicherheit
18 Grad im Klassenzimmer oder in der Küche – das war mitten im Winter 2022 keine Ausnahme, sondern für viele Alltag. Als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg haben Bürgerinnen und Bürger in ganz Europa Energie gespart, Unternehmen umgestellt, Staaten gemeinsam gehandelt. Das Ziel: die Abhängigkeit von russischem Gas beenden und die Versorgung sichern. Drei Jahre später haben wir viel erreicht: Die Gasspeicher wurden zuverlässig gefüllt, der Anteil russischen Gases am Import wurde von 45 auf 19 Prozent reduziert. Neue Bezugsquellen – etwa über LNG aus den USA oder Katar – wurden erschlossen.
Schlupfloch zu: Fairer Wettbewerb auch im digitalen Handel
Jeden Tag erreichen Millionen Pakete aus Drittstaaten unsere Haustüren. Oft zu unschlagbaren Preisen – und ebenso oft an den europäischen Regeln vorbei. Wer clever deklariert, zahlt weder Zoll noch Umsatzsteuer – und entzieht sich so jeglicher Kontrolle. Für Plattformen wie Temu oder Shein ist das ein Geschäftsmodell. Für europäische Händler, Verbraucherinnen und Verbraucher und unsere Zollbehörden ist es längst ein strukturelles Problem.
Vorsitz gewechselt, Richtung bleibt: Dänemark übernimmt, Europa verhandelt weiter
Seit dem 1. Juli liegt die Ratspräsidentschaft der Europäischen Union in dänischer Hand. Für ein halbes Jahr setzt Kopenhagen nun die Akzente – bei Ministerräten, Verhandlungen, Gesetzesinitiativen. Wer den Vorsitz innehat, hat keinen Freifahrtschein, aber Gestaltungsspielraum: für Tempo, für Tonlage, für politische Schwerpunkte.